Ultraschalluntersuchung in einem kubanischen Spital
Hausärztinnen und Hausärzte sind im ganzen Land verteilt und selbst in den entlegenen Dörfern ist eine Grundversorgung personell gewährleistet. Nicht gewährleistet ist jedoch eine kontinuierliche Wasser- oder Stromversorgung, Instandhaltung der Praxisräume, Medikamente oder vorhandene Untersuchungsgeräte. Für Untersuchungen müssen Patienten dann bei schwierigen Strassen- und Transportmittelsituation weit ins nächste Spital fahren, beispielsweise für eine Ultraschalluntersuchung.
Als Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Ultraschallmedizin bin ich selbst sehr aktiv in der Fortbildung und in der Anwendung des Ultraschalls, der eine schnelle, preisgünstige und sehr genaue Untersuchungsmethode in einem weiten Bereich von Erkrankungen darstellt.
Ultraschalldiagnostik eignet sich neben der Schwangerschaftsdiagnostik besonders in der Notfallmedizin, bei Herzkrankheiten, zur Feststellung von Tumoren, Nierensteinen, akuten Blinddarmentzündungen, Thrombosen, Arteriellen Durchblutungsstörungen, Schilddrüsenkrankheiten und vielem mehr bis hin zur Rheuma- und Lungendiagnostik speziell bei Kindern.
Im April 2019 bin ich nach Kuba zu einem medizinischen Symposium im Zentrum des Landes gefahren, um dort über die Organisation der Ultraschall-diagnostik in der Schweiz und über die Möglichkeiten eines Ausbildungsprojektes für kubanische Hausärztinnen und Hausärzte zu informieren.
In Europa fallen jährlich eine Menge ausrangierter aber noch funktionstüchtiger Ultraschallgeräte an, die, anstatt verschrottet zu werden, in Kuba wertvolle Dienste leisten können. In einem zweiten Schritt würden diese Geräte als Spenden ins Land gebracht.
Zusätzliche medizinische Projekte sind geplant, auch in Havanna, unter Anderem ein Projekt im Bereich Frauengesundheit und Hausarztmedizin.
Die Projekte sind für die Zukunft auch als Kooperation mit medicuba.ch gedacht, dessen Mitglied ich bin.
Diese Projekte haben alle bereits einen guten Start genommen. 2020 haben sie einen Namen bekommen: cu.ba.med. Diese Schreibweise entstand, da bei manchen Banken im Zahlungsverkehr ein automatischer "Cuba-Filter" eingebaut ist wegen des US-amerikanischen Embargos. Allerdings gelangen Ihre Geldspenden direkt auf das schweizerische Spendenkonto des Projektes bei der Luzerner Kantonalbank und nie direkt nach Kuba. Besonders freut es mich, dass, bereits durch Ihre Kaffeekassen-Spenden diverse Stethoskope, die Mangelware sind, übergeben werden konnten. Links sehen Sie eine Hausärztin und einen Kinderarzt, die erstmals solch hochwertige Stethoskope bekommen haben. Vielen Dank auch für Ihre Spenden!